Wetterbadener hat geschrieben:Tja, da kann man echt froh sein. Und wäre ich böse, würde ich mir wünschen, der Bundeslandwirtschaftsminister trinkt was von diesem Glyphosat, wenn er so daran hängt. Aber das widerspricht ja den "moralischen Prinzipien" auf diesem Forum. Aber für das vermeintlich "satirische" Posting über die IS, das ich als Vorletztes getan habe, entschuldige ich mich ,weil ich über eine Terrororganisation gesprochen habe, nicht.
Gute Nacht!
Kein Plan welches Posting du meinst deswegen kann ich schwer bewerten ob es "ok" gewesen ist. Ich will daher auch gar nicht die Entscheidung an sich kritisieren sondern einfach mal ein paar theoretische Worte zu der Sache im Allgemeinen verlieren die evtl ja auch einige Veränderung erzielen werden wenn man sich ein bisschen eingehender damit befasst.
Also will ich mal wieder ein Stück weit ausholen wie ich es an dieser Stelle ja schon ein paar Mal gemacht habe. Entschuldigung für diese Berufskrankheit, aber ich habe immer das Gefühl das möglichst viel von dem was ich an Wissen und Theorie im Studium und der Parteiarbeit mache in die Öffentlichkeit zur Debatte gehört. Und ich hoffe das es auch etwas bringt, nämlich das meine oft exotische Sicht in der ich auch ab und an mehr als nur meine eigene Meinung darstelle die eine oder andere Inspiration zur Folge hat auch wenn ich mir damit ne ganze Menge zutraue. Aber ich profitiere oft von den unterschiedlichsten Sichten von Menschen und tendenziell ist mein Profit umso größer umso exotischer der Gedankengang ist dem ich begegne von daher schließe ich hier einfach mal von mir auf andere
Grundsätzlich glaube ich aber das Verboten und Löschungen grundsätzlich etwas autoritäres, anti-freiheitliches innewohnt, es gibt nämlich einem oder einigen die Definitionsmacht, die spätestens bei Interessenskonflikten immer zu einer wenn auch unbewussten Form von Machtgebrauch bis Machtmissbrauch führt.
Entscheidungen die politischer Natur sind und das sind solche Entscheidungen immer sollten nicht auf Moral beruhen sondern auf Fakten und Argumenten denn Moral ist veränderlich und vor allem ist sie Definitionssache. Was für den Einen richtig ist kann für den Nächsten falsch sein und für den Übernächsten völlig belanglos. Auch hier bleibt es die persönliche Definitionssache die auch noch ohne inhaltliche Argumente auskommt denn Moral ist ein geistiger Rahmen und kein Argument.
Dazu kommt das Verbote den Menschen entmündigen, ihm nämlich vorschreiben was er zu lesen und zu schreiben hat und ihm auch gleichzeitig die Fähigkeit aberkennen schlechtes als schlecht zu erkennen.
Solche Vorgehensweisen lähmen die Diskussion die zu einer Festigung und einem Ausbau der Kultur gegen dieses "Schlechte" führen würden, stattdessen gibt es dem "Zensierten" immer die Möglichkeit sich auf den Mangel an Freiheit, nämlich den Autoritären Charakter des Verbotes zurück zu ziehen.
Daher sind Verbote und Definitionsmacht grundsätzlich angreifbare Konzepte, viel angreifbarer als es ein gesellschaftliche Konzens oder die Faktenlage und das Bewusstsein wären
Ich kann von mir sagen das ein provokativer Post über Gewalt in der Gesellschaft und darüber welche Gewalt warum und von wem als legitim angesehen wird mal im WZ-Forum gelöscht wurde. Laut Aussagen von einigen AFDlern die mich seit Wochen schon "oskar aus der Tonne" nannten und der Meinung waren Behauptungen über mich in die Welt zu setzen in Threats in denen ich nicht anwesend war hätte ich den IS verherrlicht. Sofort kamen natürlich die Sprüche vom Kaliber ja die Linken wollen Deutschland zusammen mit dem Islam vernichten, Oskar ist ein versteckter ISler bis zu dem Wunsch besagter IS möge doch mal bei mir vorbei kommen und sonst was tun. Das bleib merkwürdigerweise stehen während 4 Seiten von mir einfach mir nichts dir nichts gelöscht waren und das auch noch auf einer völlig absurden Grundlage. Arschgeigen!
Wen der Inhalt des Posts und der Intention gibts was im kursiven Teil, wen das nicht interessiert der möge das bitte überspringen
Zum Inhalt des Postes, wen das interessiert welche Position ich eingenommen habe: Ich hatte eine Art Tagebucheintrag geschrieben von jeweils 4 Personen die an dem Tag Gewalt ausgeübt haben und deren Gefühle und Ideologie zu einem jeweils feurigen Bekenntnis verbunden. Ich hatte dabei für jede der 4 Personen absolut und ohne jede Distanz Partei ergriffen damit eben diese Distanz auch beim Lesen verloren geht. Die Charaktere waren ein Rechtsradikaler der ein Flüchtlingsheim angezündet hatte, ein militanter Autonomer nach einer Straßenschlacht, ein Islamist dessen Gruppe an dem Tag einen Anschlag verübt hatte und einen Polizisten der auf einer Demo lieber einmal mehr als einmal zu wenig zuschlug und einen am Boden Liegenden zusammengetreten hatte.
Aussage der Gegenüberstelltung unter dem Titel "Gewaltgesellschaft?" war dann eben zu sehen mit welcher Stringenz und Logik sich vermischt mit der jeweiligen Ideologie jede Gewalt rechtfertigen und sogar für gut und richtig befinden lässt. Den Gedankengang von jedem der Täter nachzuvollziehen und im Idealfall irgendwie fühlen zu können um sich dann vor sich selbst zu erschrecken wie sehr man doch durch Rechtfertigungsideologie blendbar ist und wie sehr sich Moral verformen lässt, wie beliebig Moral doch ist.
Am Ende war der Punkt das ich geschrieben habe man möge sich doch klar werden das Gewalt immer Opfer hat für die es völlig irrelevant ist welchem heiligen Zweck sie geopfert wurden und das diese Rechtferigungsideologie und die Moralprotesen in der Gesellschaft Standard sind und nicht auf einige Verrückte beschränkt.
So ist ein absolut pazifistischer Beitrag der mich gute 4 Stunden gekostet hatte aufgrund der böse gemeinten Unterstellungen als IS-Verherrlichung gebrandmarkt und am Ende vernichtet worden. Auch wenn ich den Texte auf Word vorgeschrieben hatte, zum Zeitpunkt des Posts war er gelöscht
Das Ganze fügt sich aber nur ein in den desaströsen Zustand des WZ-Forums der schon damals zu beklagen war und sich seit dem nur noch verschlimmert haben wird
In jedem Fall zeigt das nur wie sehr und wie schnell gelöscht wird und werden kann und man durch dieses Löschen: A. eine Macht ausübt die einem vor dem Hintergrund der Gleichheit nicht zusteht und B. wie sehr man dabei beeinflussbar ist durch die Worte Anderer und die eigenen Ideen und Haltungen und so falsche Entscheidungen fällt. Wäre der Post stehen geblieben wäre er diskutiert und bewertet worden und gegebenenfalls wirklich als daneben angesehen worden. Wäre es tatsächlich Propaganda für den IS gewesen dann hätte man mich als Autor des Ganzen prima daran demaskieren und meinen Unfug zur Schau stellen und noch vor Ort auseinander nehmen können. Er wäre dann stehen geblieben als ein Beweis dafür, dass ich ein Volltrottel bin und als Exempel dafür wie man solchen Müll inhaltlich beseitigt.
Dem Zweck von Löschungen, nämlich der Abwehr von Menschenverachtung und faschistoider, autoritärer Ideologie hätte dieses Verfahren denke ich mindestens genau so gut genutzt.
Darüber hinaus hätte es das "NEIN" der Gemeinschaft zu dieser Aussage sehr viel mehr fundiert als die Forenregeln es je tun könnten


