Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

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Stormchaser Nds
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Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Stormchaser Nds »

Servus
Die nächsten Tage kommt wieder etwas mehr Bewegung in Sachen Wetter rein ;)
Die Großwetterlage ändert sich mit einem Keil über Deutschland , der eine zonale ( Westwetterlage ) nach sich zieht.
Habe mal eine ausführliche Analyse zur Lage am Wochenende vorbereitet

Lage:
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Die wichtigen Tröge ( schwarz ) und Keile ( rot )

Ein Höhenkeil , der sich vom Mittelmeer bis nach Skandinavien erstreckt wandert im Tagesverlauf über Deutschland. Dabei kommt es im Keileinfluss zu einer feuchten aber stabilen Schichtung.
Über dem Atlantik befinden sich mehrere Frontensysteme. Die Warmfront eines Tiefs nordwestlich von Schottland greift dabei auf den Westen Deutschlands über. Das Tief schwächt sich jedoch bereits ab. Der Okklusionspunkt ist bereits weit vom Tiefkern entfernt und verhindert die advektion warmer feuchter Luftmassen aus Süden.
Ein schwaches Regengebiet vom Vortag überquert derweil noch den Osten des Landes. Durch verbreitet NVA und somit Absinken der Luftmassen dürfte das Regengebiet rasch schwächer werden.
Doch von Westen kommt mit der Warmfront weiterer Regen auf.
Dieser wird durch Warmluftadvektion und somit Vertikalbewegung noch etwas verstärkt.
Größere Regenmengen sind jedoch nicht zu erwarten.
Im Tagesverlauf sollte das Tief dann zunehmend okkludieren.
Der äußerste Nordwesten kommt später in den Einfluss eines schwach gekrümmten Kurzwellentrogs östlich von GB, dessen Achse etwa im äußersten Norden Deutschlads verläuft.
Gleichzeitig kommt mit dem kalten Förderband kalte Höhenluft in den Norden.
Dadurch labilisiert sich die Schichtung etwas.
Der KO-Index liegt dabei leicht im minus , was eine potentielle Labilität angibt.
Bodennah ist jedoch durch die vorlaufende Warmfront mit wenig Einstrahlung zu rechnen , sodass das Bodennahe CAPE sowie SB-Cape gleich 0 sein dürfte.
deshalb ist mit Gewittern eher selten zu rechnen. Dennoch kann Konvektion ab Mittag einsetzen.
Durch starke Vorticity-Advektion kommt es zunehmend zu zyklonaler Krümmung der Isobaren. Dadurch verstärkt sich zum einen der Druckgradient über der Nordsee , zum anderen bildet sich eine Konvergenz aus. Die GFS-Karten bestätigen starke Schichtdickenadvektion und somit einer stauchung der Luftsäule. Das sorgt für starke Vertikalbewegungen. Somit kann hier Schauerartig verstärkter Regen fallen. In Schauernnähe sind einzelne Sturmböen nicht auszuschließen.
Ansonsten bestehen kaum Wettergefahren.

Bild
Upper Level jet 300hpa & Divergenzen

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Fronten, Luftdruck & Theta-E Werte

Hinweis: An einem mäandierenden Langwellentrog über dem Atlantik dürfte sich Freitag ein intensives Sturmtief entwickeln.
Die Isophysen liegen hier sehr dicht beieinnder , was man auch auf der Karte mit den Keilen und Trögen sieht. Somit wird hier ein starker upper Level Jet in 300hpa wehen.
Durch starke Scherungsvorticity und mehrere Höhendivergenzen werden am linken Jetausgang perfekte Bedingungen für eine intensive Zyklogenese gegeben.
GFs rechnet das Tief bis 968hpa runter. Dadurch entwickelt sich ein starker Druckgradient , der teilweiese für Orkan in Irland und Teilen Großbritaniens sorgen sollte.
Die Kaltfront wird durch den fast paralel zur Front liegenden Jet sehr stark beschleunigt und entfernt sich zunehmend vom Tiefkern. So wird sie auch Deutschland überqueren.
Alles deutet im Moment auf eine recht intensive Wetteraktive Kaltfront hin.

Mehr zu der Kaltfront am Freitag. Falls die Kaltfront auch unser Wetter beeinflusst und für stärkere Wettererscheinungen sorgt wird auch ein Outlook folgen.

Quellen: GFS Karten : http://www.wetter3.de
Diese Vorhersage steht nicht mit der vom DWD , Estofex etc in Verbindung !

lg aus Wolfsburg ;)
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Rico
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Rico »

Hi Marcel,


danke für den ausführlichen Outlook. :)
Ja es steht in der Tat eine "änderung" der Wetterlage.
Auf dem Atlantik bilden sich jetzt immer wieder kräftige Tiefdruckgebiete.Zu uns schaffen es diese aber nicht wirklich.Das Tiefdruckgebiet,was von GFS für Samstag Gestern noch recht kräftig gerechnet wurde wird nun schon wieder schwächer gerechnet.Mal sehen wie windig es nun am Samstag wird,aber viel erhoffe ich mir nicht.
Es wird solangsam mal Zeit,dass Bewegung in die Wetterküche kommt,sodass es endlich mal den ersten richtigen Kaltlufteinbruch gibt. :dafuer:
Gruß aus Dortmund.

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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von MaxM »

Servus Marcel,

eine sehr gut vorbereitete Vorschau! Danke fürs Einstellen! :zustimm: Da bin ich dann ja mal gespannt, was die nächsten Tage passiert; etwas Leben in der Bude wär doch mal schön! :) Gespannt bin ich ja, ob das Starkwindfeld dann auch Deutschland erreicht, und wenn ja, ob auch der Süden was abkriegt. Ich hätte es ganz gerne, wenn's mal richtig blasen würde. :)

Alles Gute

Max
Es gibt immer zwei Gründe für eine Entscheidung, nämlich eine offizielle und eine tatsächliche. Manchmal sind beide gleich, aber oft unterscheiden sie sich weit von einander.
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Stormchaser Nds
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Stormchaser Nds »

Servus ihr beiden
danke erstmal für euer Lob. Ja es wird wieder deutlich spannender obwohl auch ich nichts gegen nen Kaltlufteinbruch einzuwenden hätte ;)

@ Max: in GFS gibt es erste Anzeichen für Föhn. Möglicherweise auch ein leichter Föhnsturm. Ansonsten sieht es derzeit für uns nicht wirklich nach viel Sturm aus eher Wind ;)

Mal was aktuelles zur KF

Die Kaltfront dürfte sich auch nach dem Hauptlauf vor Deutschland noch mächtig abschwächen. Der Theta-E Gradient ist durch einen schwächer ausgeprägten Warmsektor geringer und der leicht gekrümmte Kurzwellentrog , der der Front mit einem ausgeprägten Vortmax ordentlich Power geben sollte trägt hier wenig zur Konvektion bei.
Denn trotz der ausgeprägten Hebungsfelder spricht bei uns einiges gegen Konvektion.

- Der Jet wird durch eine Divergenz über Süddeutschland nach Norden abgelenkt und steht senkrecht zur Front. Das sorgt dafür , dass die Front schleppend vorrankommt.
- Low-Level und Upper Level Jet verlaufen asymetrisch , was für weniger Dynamik an der Front sorgt.
- Die Front kommt dem Höhenkeil immer näher und kommt zunehmend über ein Gebiet mit stabiler Schichtung. Von Westen kommt zu wenig Höhenkaltluft dazu , die die Labilität verstärken würde.
- Die Feuchte in der Grundschicht ist bei uns geringer. Einzig an der Nordsee findet sich eine sehr feuchte Grundschicht. Hier besteht nach dem aktuellen Lauf die höchste Warscheinlichkeit für etwas Konvektion. Gewitter sind ausgeschlossen.
Sieht für weite Teile wieder nach Regenfront aus x.x

Besonders für Süd-GB wird die Lage jedoch immer gefährlicher gerechnet !
Hier deutet eigentlich alles auf eine sehr aktive gewittrige Kaltfront

Hier kommt es teilweise zu recht starker Labilität mit MLCapes meist um 500J/kg.
Mit Kaltfrontdurchgang ist hier ab dem späten Abend zu rechnen.
Anders als in den Läufen gestern wird dabei jedoch teilweise ein trockenadiabatischer Aufstieg gerechnet. Das sorgt dafür , dass auch die Wolkenbasen höher liegen. Meist um 1000m teils darüber.Das mindert die Tornadogefahr trotz einer Low-Level Shear 0-1km von über 15m/s.Dafür sorgen einzelne Trockeneinschübe in Verbindung mit dem hohen LCL für die Gefahr extremer Fallböen / Downbursts! die niedrigen SRH1 Werte geben an , dass in Bodennähe eher wenig Wirbelfähigkeit besteht. Auch das spricht gegen sonderlich viele Tornadoereignisse.
Warscheinlich wird sich eine Konvektive Linie mit eingelagerten Gewittern bilden. Eine DLS 0-6km von 70 bis 90 knoten ( 40 bis 50m/s ) sorgt für eine seehr gute Dynamik und bevorzugt eine langlebige Linie. Hauptgefahren wären Starkregen und Orkanböen ( Der Low-Level Jet 850hpa )liegt bei bis zu 70 knoten im Warmsektor. Diese Böen können mit Kaltfrontdurchgang durch den vertikalen Impulstransport locker runtergemischt werden.

Doch ausführlicher will ich das jetzt hier nicht erklären , da uns das eher nicht betrifft. Es bleibt abzuwarten inwiefern die Front bei uns Konvektion hervorruft.
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Stormchaser Nds
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Stormchaser Nds »

Hi

da ich keine Zeit mehr hab hier nur schnell eine aktuelle Übersicht der Fronten im Sat-Bild
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lg ;)
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Rico
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Rico »

Also als ich heute Morgen auf die GFS Karten in +72Stunden und darüber geschaut habe war ich doch sehr positiv überrascht.Es scheint eine stürmische Woche zu geben.Vor allem in der zweite Wochenhälfte ab Mittwoch könnte es sehr interessant werden.Da könnte es dann in ganz Deu Böen über 60KM/h geben.bei uns in NRW sogar bis 100KM/h. :dafuer: Mal sehen ob was davon weiterhin so gerechnet wird. :D

(Zerfällt)

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Gruß aus Dortmund.

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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Stormchaser Nds »

Hi Ricardo

ja im moment wird die nächste Woche recht stürmisch gerechnet.
Das liegt daran , dass wir über längere Zeit nahe eines Langwellentrogs sind.
Die barokline Polarfront liegt dabei meist knapp nördlich von uns.
Die Isophysen sind hier sehr dicht , sodass es dank starker Scherungsvorticity hier immerwieder zu Zyklogenese kommen kann.
Diese Schnellläufer überqueren Deutschland dann in mehreren Wellen.
Dabei rückt der Trogsturm am Mittwoch in den Vordergrund.
Das besondere bei dieser Lage:
Rückseitig des Tiefs folgt ein intensiver Kurzwellentrog , dessen Achse über NRW verlaufen sollte. Dabei komt es bereits zu starker Krümmung. Eine Konvergenz verläuft an der Warmfront.
Mit dem Trog folgt ein schwall sehr kalter Luft in der Höhe. In der unteren Tropospause werden -30°C erreicht.
Das sorgt für Potentielle Instabilität ( MLCapes von 50 bis 200J/kg ) Wobei hier das meiste Cape über der Grenzschicht liegen sollte , da kaum Einstrahlung möglich ist. Das Bodennahe Cape dürfte niedrig sein.
Diese Potentielle Instabilität kann durch den Kurzwellentrog an dessen Vorderseite ein ausgeprägtes Vortmax verläuft , dass für starke Vertikalbewegungen sorgt auch genutzt werden.
Einziger Nachteil hierbei : Hinter der Kaltfront befindet sich bereits eine Zunge starker Kaltluftadvektion , die eher auf ein Absinken der Luftmassen deutet.

Alles in allem würde die Hebung jedoch für einiges an Konvektion und eventuell auch einzelne Gewitter reichen.
Dabei sind durchaus etwas stärkere Spitzenböen als auf der Karte möglich. Durch den vertikalen Impulstransport würde der Wind aus höheren Schichten runtergeweht.
Weiteres Indiz für Fallböen sind einzelne trockene Schichten.Mit dem Trog folgt bereits die Dry-Intrusion rückseitig der Kaltfront , wie bei den meisten Tiefs. Hier findet sich eine Mid-Level Feuchte ( 700hpa ) von <50%.

Es bleibt abzuwarten die Lage ist noch unsicher ;)
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von MaxM »

Servus Nico,

danke für das Update. Und auch dir, Rico, danke für die Karte. Das scheint ja immer interessanter zu werden für nächste Woche. Ab Mittwoch wird auch in München viel Wind gerechnt, aber das müssen wir abwarten, ob das so bleibt. Schön wär's ja! :)

Alles Gute

Max
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Rico »

MaxM hat geschrieben:Servus Nico,




:rolleyes: Verwechsel ich jetzt hier jemand,oder hast du dich verschrieben?
Gruß aus Dortmund.

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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Rico »

Hier jetzt mal meine Einschätzung für den 14.11.09:


also das Sturmtief „Hans“ befindet sich derzeit rund 500KM westlich von Irland und entwickelt sein Sturmfeld.
Im Westen und an den Nordsee Küsten sowie auf den westlichen Mittelgebirgs Gipfel waren heute schon Windböen zu Spüren.
Im laufe der Nacht wird der Wind erstmal wieder etwas schwächer. Samstag Früh nimmt der Wind im Westen wieder rasch zu,und es muss mit Sturmböen an den Küsten,sowie auf den westlichen Gipfeln gerechnet werden.
Am Nachmittag ist der Vertikale Impuls Transport im Westen etwas stärker ausgeprägt und es kann örtlich auch im Flachland Sturmböen auf den Mittelgebirgs Gipfeln,sowie an der Nordsee Küste auch schwere Sturmböen geben.
Mit Orkanartigen,oder gar Orkanböen rechnet ich nur an den westlichen Küsten der Niederlande,sowie im Osten von England.
Mit viel Niederschlag ist nicht zu rechnen.Die Chance für Gewitter steht auch nicht so gut,da wir zum ersten nur niedrige Cape Werte von Max. 50 bis150J/KG haben,und zum zweiten keine Einstrahlung haben.Nur an der KF sehe ich eine leichte Chance für kräftige eingelagerte Schauer,oder auch einzelne Gewitter.



Falls sich noch irgend etwas ändert,sodass man mit stärkeren Erscheinungen rechnen muss gibt es ein Update.
Gruß aus Dortmund.

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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von MaxM »

Servus Rico,

ups, der Stormchaser Niedersachsen ist ja Marcel und nicht Nico... :D hab ich doch glatt was verwechselt, sorry! :ups:

Alles Gute

Max
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von Stormchaser Nds »

Servus

Nicht schlimm Max :D
Hier noch was aktuelles zur Front über Deutschland
Morgen erreicht die Kaltfront Deutschland.

Synoptik
Allerdings ist mit weniger Konvektion zu rechnen.
Der Warmsektor ist bereits kleiner und die theta-E Werte sind geringer.
Dadurch ist der Gradient schwächer. Das deutet auf wenig thermische Änderung hinter der Front und somit auf weniger Hebung hin.

Weiterer Nachteil ist hierbei , dass Der Jetstreak deutlich weiter südlich als das Sturmfeld verläuft.
Das heißt Upper Level Jet und Low-Level Jet verlaufen Asymetrisch. Das sorgt beim Durchgang für weniger hochreichende Scherung.

Eine Divergenz über Süddeutschland zwingt den Jet zum auseinanderströmen lenkt den Jet über Deutschland nach Norden ab und verlangsamt ihn etwas. Dadurch liegt der Jet senkrecht zur Front und beschleunigt diese.

Kaltluftadvektion und NVA vor der Front sorgen eher für Absinken.
En ausgeprägtes Vortmax befindet sich erst hinter der Front entlang des gekrümmten Kurzwellentrogs.
Hier fließt HKL in die untere Tropospause ein. in 500hpa um -25°C
Das sorgt für eine instabile Schichtung. Durch den Trog kann die potentielle Instabilität genutzt werden, da es zu starker Hebung kommt.
Die nachfolgende Dry-Intrusion sorgt für einen trockenen Oberstrom.
Hier nehmen die Temperaturen oberhalb der Grenzschicht trockenadiabatisch ab.
Dadurch kommt es zu Labilität oberhalb der Grenzschicht.

Durch das trockene Mid-Level ist auch etwas Einstrahlung möglich , die zusammen mit der HKL Für MLCapes von 100 bis 200J/kg sorgen kann.
Die Warscheinlichkeit für Gewitter ist hier am größten. Der Druckgradient verstärkt sich durch das Teiltief noch etwas , sodass im Zusammenhang mit einzelnen trocknen Schichten auch mit Fallböen zu rechnen wäre.

Vorhersage für Deutschland
Die stark abgeschwächte Kaltfront wird ab den Vortmittagsstunden von Benelux in den Westn reinkommen. Dabei ist präfrontal nochmals mit Advektion wärmerer Luftmassen zu rechnen.
Es wird verbreitet sehr mild mit Werten deutlich über 10°C. Dabei ist vor der Front teils noch länger trocken.
Durch eine stabile Schichtung dürfte sich die Kaltfont nur durch stratiformen Regen bermerkbar machen.
Das Regengebiet sollte im Tagesverlauf Deutschland von West nach Ost überqueren. Durch NVA schwächt es sich vermutlich zunehmend ab.
Einzig entlang des Oberrheins kommt es zu stark positiver Vorticity durch eine schwache Kurzwelle etwa über dem Elsass. Hier ist gegen Abend Dauerregen möglich.

Schon heute wurden verbreitet 10 bis 15°C , entlang des Rheins bis zu 18°C erreicht. Auch morgen wird es öhnlich mild. Das ist für diese Jahreszeit deutlich zu warm!

Für Deutschland bleibt mir leider nur zu sagen - Regenfront =/

Aktuelle Karte
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Quelle: FU-Berlin

Dieser Outlook steht nicht mit dem von Estofex , DWD etc. in Verbindung!
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Re: Mögliche intensive Zyklogenese auf dem Atlantik

Beitrag von MaxM »

Servus zusammen,

ich habs ja erwartet - hier ist der ganze Wind, der gestern noch gerechnet wurde für die Tage ab kommenden Mittwoch, wieder weggerechnet. Die Tiefdrucklage hat offenbar für den Süden nicht allzu viel zu bieten. :( Niederschlag wird nur ganz wenig gerechnet, Frost gar keiner. Es bleibt also doch langweilig. :dagegen:

Alles Gute

Max
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