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Schneesturm Januar 1963 in der nördlichen Oberpfalz

Verfasst: Sa 2. Feb 2013, 12:19:22
von Markus
Hallo zusammen,

letzte Woche und heute, gab es bei uns in der Zeitung einen kleinen Blick,
ganze 50 Jahre zurück. Genauer gesagt ein Rückblick zum 18-ten Januar 1963.

Ab diesem Tag geb es hier in Nordostbayern richtige Schneestürme mit enormen
Schneemengen und dazu kräftigen Wind. Hier mal zwei Zeitungsausschnitte
aus dieser Zeit. Einmal in Richtung Weiden - Vohenstrauss.
Der zweite Artikel betrifft unseren Landkreis.

Altlandkreis Vohenstrauss:

In der Nacht zu Samstag, 19. Januar 1963, brach ein ausgewachsener Schneesturm über die Region herein: "In einen Lokomotivenfriedhof verwandelte sich die Bahnstrecke zwischen Floß und Vohenstrauß. Nicht weniger als sechs Lokomotiven und zwei Züge mit rund 60 Personen waren hoffnungslos eingeweht", berichtete NT-Redakteur Horst Homberg. "Von Sturm und Schnee umtost: 15 Stunden abgeschnitten", lautete der Titel seiner ganzseitigen Reportage.


Der eisige Wind fegte mit zum Teil 100 Stundenkilometer Geschwindigkeit über die tief verschneiten Wiesen und Felder, knickte Bäume wie Streichhölzer, türmte den Schnee zu meterhohen, dünenartigen Wogen.


Nur ein stellenweise zwei Meter hoher Schneewall zeugte noch von dem orkanartigen Sturm, der in der ganzen nördlichen Oberpfalz wütete. Seine Spuren waren eingeschneite Züge, festgefahrene Autos, verwehte Straßen, verschwundene Schienen, Häuser, die gerade noch mit dem Dach aus den Schneemassen guckten und schwere Militärfahrzeuge, die sich einen Weg bahnten."


Der erfahrene Redakteur war erschüttert: "Nur wer sie mit eigenen Augen gesehen hatte, konnte begreifen, was entfesselte Naturgewalten vermögen. Fabelwesen gleich ragten am Montagmorgen die teilweise bis zum Dach eingewehten Lokomotiven und Waggons bei Albersrieth aus dem Schneemeer. Berge türmten sich zu ihren Seiten und wer wollte, konnte leichten Fußes der Bundesbahn einmal aufs Dach steigen.


Homberg beobachtet weiter: "Wir trauten unseren Augen kaum, als wir nach Waldthurn kamen und die am Ortsrand gelegenen Häuser betrachteten. Wo sich der Sturm ungehindert entfalten konnte, rannte er mit zentnerschweren Schneemassen gegen einzelne Gebäude an und hüllte sie innerhalb weniger Stunden teilweise bis an den Schornstein ein."


Quelle bzw. ganzer Bericht:
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/354 ... n,1,0.html

Landkreis TIR:

Zeitweilig ganz abgeschnitten war Bärnau. "Auf der Straße zwischen Schwarzenbach und Heimhof steckten mindestens 20 Autos unter den Schneemassen", erzählt der 77-jährige Bauingenieur. Die Insassen hatten ihre Fahrzeuge verlassen und sich zu Fuß in die nächsten Orte gerettet.


Ab dem "Buch", wie das Waldstück hinter Schwarzenbach heißt, türmte sich der Schnee zwei bis drei Meter hoch. Meter für Meter frästen sich die Helfer den Weg frei, immer darauf bedacht, keins der vielen verschütteten Fahrzeuge zu beschädigen. Die Straßenwärter markierten grob den vermuteten Fahrbahnverlauf und stocherten mit langen Stäben, ob sie auf Hohlräume stießen.


Quelle bzw. ganzer Bericht:
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/355 ... 0.html#top

Hier noch die Karten zur damaligen Wetterlage:
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Quelle: http://www.wetterzentrale.de

Schöne Grüße
Markus

Re: Schneesturm Januar 1963 in der nördlichen Oberpfalz

Verfasst: Sa 2. Feb 2013, 14:24:49
von MaxM
Servus Markus,

danke für diese Infos über den Winter 1962/63. Das war einer der strengsten des 20. Jahrhunderts, in dem Winter ist zum letzten Mal der Bodensee ganz zugefroren. Ich müsste mal den Schwiegervater meines Bruders fragen, wie der sich da dran erinnert, der ist ja aus Vohenstrauß.

Alles Gute

Max

Re: Schneesturm Januar 1963 in der nördlichen Oberpfalz

Verfasst: Mi 6. Mär 2013, 15:25:32
von Maxim
In diesem Winter 1962/63 lag der Schnee in Bremen pausenlos ab 19 Dezember bis 7 März. 8-/

Re: Schneesturm Januar 1963 in der nördlichen Oberpfalz

Verfasst: Mi 6. Nov 2013, 18:14:00
von Thorhammer
Zu der Zeit war ich 4 jahre alt und lebte auf einem Bauernhof. Und ich erinnere mich noch, wie früh auf meiner Mansarde Nachttopf und Teekanne eingefroren waren. Bei Frost schlafen, gut eingepackt, war in meiner Kindheit für uns auf dem Dorf im Erzgebirge nichts Besonderes. Aber ich kann mich ein bisschen an diesen massiven Winter erinnern. Aber vor allem daran, wie ich immer Töpfe mit Wasser ins Freie gestellt habe und mich immer daran erfreut habe, wie das Wasser bis zum Morgten zu Eis geworden war. :D